Das herrliche Nichts-Tun.
Ich erinnere mich noch an die Abschlussrede
unseres Uni-Dekans über bewusste Entschleunigung und das bewusste Nichts-Tun.
Er war der Ansicht, dass der heutige Mensch dies lernen und planen müsse, so
wie alle anderen Fähigkeiten und deren Einsatz auch.
Wie pflegt ihr das dolce far niente? Ein
Spaziergang? Ein gutes Essen? Ein guter Film? Meditieren oder ins Yoga gehen?
Aber tun wir dann wirklich nichts, einfach
Sein ohne Sinn und Ziel, oder bemühen wir uns einfach um Entspannung und
Entschleunigung?
Gar nicht so einfach, im Zeitalter der
Effizienz und Leistung nichts zu tun. Wir planen unsere Auszeiten, unser
Nichts-Tun, damit es in unseren effizienten Tagesablauf passt. Denn Sinn- und
Ziellosigkeit sind für den homo oeconomicus (den rational-effizienten Menschen
des 21. Jahrhunderts) nicht akzeptabel.
Aber keine Angst. Der homo oeconomicus ist
eine Mode-Erscheinung, welche die Natur verändern wird sobald es nötig ist. Und
das sicher ganz ohne unser Zu-Tun.
Durch die heutige Technik sind wir und
unser Tun immer weniger von den Naturgewalten wie Tageslicht oder Wetter
abhängig sind. Doch die Natur verfügt über unzählige andere Mittel, um uns das
dolce far niente beizubringen. Da wären die Klassiker des Stromausfalls oder
des Staus. Indien ist in dieser Hinsicht ein wunderbarer Lehrer. Oder hat euch
die Natur schon mal den Lehrmeister von Krücken geschenkt, weil ihr nicht mehr
gehen konntet?
Ich mache gerade die Erfahrung des dolce
far niente aufgrund eines Eisenmangels. Mein Tipp an euch wäre darum, tut doch
einfach mal nichts, bevor die Natur euch dazu überredet.

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